Madame Pompadour

Sie war intelligent, schön und machtbewusst: Die Marquise de Pompadour lebte als offizielle Geliebte des Königs Ludwig XV. nach der Maxime: Nach mir die Sintflut: Jeanne-Antoinette Poisson (1721-1764) lieferte den besten Beweis dafür, welche fantastische Karriere eine Bürgerliche im aristokratisch geprägten 18. Jahrhundert durchlaufen konnte. Vorausgesetzt, sie brachte eine gewisse Cleverness und eine erotische Ausstrahlung und Erfahrung mit. Ihr Vater war noch Kind eines armen Webers von der Marne gewesen, der als Lieferant für das Heer wohlhabend geworden sei. Möglicherweise entsprang sie auch einem kurzen Verhältnis ihrer Mutter mit einem Bankier. Mit 20 Jahren hatte sie als Ehefrau eines reichen Steuerpächters, der sich beizeiten einen Titel erworben hatte, die erste Stufe in die Adelsgesellschaft genommen.

Vier Jahre später schlug ihre große Stunde. Ludwig XV., der 1715 die Nachfolge seines Urgroßvaters Ludwig XIV., des Sonnenkönigs, angetreten hatte und bis 1774 die Krone Frankreichs tragen sollte, wird als gut aussehender, intelligenter, aber schüchterner, egoistischer, ausschweifender und wenig willensstarker Monarch beschrieben. Auf einem Maskenball im Februar 1745 gelang es der jungen Jeanne-Antoinette, dem König vorgestellt zu werden. Das Treffen war Überzeugung genug. Umgehend wurde Jeanne-Antoinette Poisson als erste geborene Bürgerliche in den Rang der „maîtresse en titre“ (offiziellen Mätresse) erhoben. Im Juli erhielt sie den Titel Marquise de Pompadour samt Wappen und Landsitz.

Im Gegensatz zu ihren Vorgängerinnen und Nachfolgerinnen war sich Madame de Pompadour zweierlei Dinge bewusst. Zum einen, dass ihre körperlichen Vorzüge nicht von Dauer sein würden. Und – zweitens – dass dem König dies nicht verborgen bleiben würde. Also begann sie umgehend, ihre Stellung bei Hofe durch ein dichtes Netzwerk von Bündnissen abzusichern. Dass es ihr gelang, die Königin zu bewegen, sie zur Hofdame zu machen, zeigt großes diplomatisches Geschick. Sie sorgte für ausgefeilte Unterhaltung und machte sich zur allmächtigen Ansprechpartnerin von Künstlern, die etwas werden wollten. Wer gegen sie intrigierte, gegen den brachte sie ihre besten Kontakte zum König in Stellung, die auch dessen weitere Affären nicht aushöhlen konnten. Mehr…

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