Noël Coward
Noël Coward (1899-1973), englischer Dramatiker und Schauspieler, kennen vermutlich nur wenige. Doch er war einer der erfolgreichsten Autoren des 20. Jahrhunderts, immer elegant gekleidet und mit Zigarette zu sehen. Seine Bonmots sind legendär: »Ein Ehering ist eine Tapferkeitsauszeichnung, die man am Finger trägt.« Als Sohn eines nicht sehr erfolgreichen Klavierverkäufers ging er zunächst auf die Volksschule und begann noch im Teenageralter zu schreiben, zu komponieren und zu schauspielern. Sein erstes Bühnenstück, The Vortex von 1924, war für die damalige Zeit ein Schocker. Es ging um Drogen und gleichgeschlechtliche Beziehungen. Doch er ließ sich nicht irritieren und schrieb bald danach weitere Stücke, die ihm die Existenz sicherten. Es waren meistens witzige und bissige Satiren, die auch verfilmt wurden. Seine Lieder sind bis heute populär, um Beispiel I’ll See You Again oder Some Day I’ll Find You. Zweifellos feierte Noël Coward gerne, trank Schampus in Massen und nahm es auch nicht so genau mit den Finanzen. Ende der Fünfziger Jahre verließ er aus steuerlichen Gründen Großbritannien und ging mit seinem Lebensgefährten, dem Sänger und Schauspieler Graham Payn, auf die Bermudas und später nach Jamaika. Dort starb er am 26. März 1973 an Herzversagen.
Er geriet in Vergessenheit, seine Stücke galten als langweilig und altmodisch. Doch gleichzeitig hatte er weiter Einfluss auf Autoren wie Joe Orton oder Harold Pinter. Und so kam es, dass seine Stücke ab den 1990er Jahren wiederentdeckt wurden und heute erneut auf Londons Bühne zu finden sind. Zum Beispiel im Noël Coward Theatre, einst bekannt als Albery Theatre, im West End in der City of Westminster.