Vitalie Taittinger

Früher waren es die starken Witwen, die die Champagne nicht nur zu besserem Champagner geführt haben, sondern die Region auch in der ganzen Welt bekannt machten. Ob Louise Pommery, Lily Bollinger oder Barbe-Nicole Clicquot-Ponsardin alias Veuve Cliquot – ohne die Witwen wäre die Champagne heute um ein wichtiges Kapitel ärmer. Doch auch heute sorgen wieder die Frauen dafür, dass der Ruhm der französischen Schaumweinregion nicht verblasst. So zum Beispiel Vitalie Taittinger, Chefin der gleichnamigen Champagner-Marke und Urenkelin des Gründers. Die 43-Jährige leitet seit drei Jahren den Familienbetrieb. Bereits 2007 fing sie als Angestellte in verschiedenen Positionen beim Reimser Weinproduzenten an. Heute hat sie als Chefin das 150-Millionen-Unternehmen wieder auf Vordermann gebracht, nachdem ihn US-Investoren fast in den Bankrott getrieben hätten. In einem Interview mit dem Standard sagt sie: «Was zählt, sind Arbeit, Talent, Energie!» Und: «Im Geist» verkörpere der Champagner zweifellos etwas Feminines. In der Flasche hingegen gebe es nur einen Geschmack, und zwar einen genderlosen: «Spüren Sie die Reinheit, den Geist der Champagne-Kreide, so pur, dass es fast knirscht?», fragt sie, nachdem sie mit dem Standard-Reporter einen Comtes de Champagne (Jahrgang 2011) getrunken hat.

Vitalie Taittinger ist freilich nicht die einzige Frau, die heute feminine Vitalität in die Champagne bringt. Die Champagner-Frauen haben sich bereits in zwei Klubs zusammengeschlossen: Fa’Bulleuses für die Winzerinnen, La Transmission für Firmenchefinnen. Ziel sind neben der Geselligkeit in beiden Fällen der Austausch, die Solidarität und die gegenseitige Hilfe. Fabuleux!

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Marie-Ines Romelle

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Rose Ausländer